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Archive for Juni 2013

Konsequenzdenken und so…

Konsequentes Denken und vor allem das daraus erwachsende konsequente Handeln ist ein Ausdruck von…

  • Selbstachtung
  • Selbsttreue
  • Selbstsicherheit
  • Selbstbewusstsein
  • Selbstbestimmung
  • Zielgerichtetheit
  • Überzeugung
  • Entscheidungsfreiheit
  • Entscheidungskraft
  • Prioritätensetzung

Es gilt…

Konsequenz in der Durchführung oder Einhaltung von Entscheidungen, die bewusst – also aus guten Gründen – gefällt wurden, wirken sich sowohl kurz- als auch langfristig positiv auf einen selbst und andere aus.

Kurzfristig positive Auswirkungen auf einen selbst zeigen sich beispielsweise in der Bestätigung der Autonomie. Man zeigt sich selbst, eben durch konsequentes Umsetzen und Durchführen getroffener Entscheidungen, dass man die absolute, uneingeschränkte Entscheidungsgewalt (Macht) in seinem und über sein Leben hat. Dies wiederum ist ein gelebter Ausdruck der Eigenwürde und des Selbstrespekts.
Das ist die Grundlage und regelmäßige Bestätigung einer Lebenseinstellung der Selbstachtung.

Langfristig gesehen, kann gesagt werden, dass eine Kultur (im Sinne von Lebensart) der Selbstachtung, die die Würde und Integrität des Individuums wahrt, großteils durch das Individuum selbst erzeugt und gepflegt werden kann. Dadurch schafft es der Einzelne  –  im Sinne einer wünschenswerten (a priori vermutlich sogar lebensnotwendigen) Existenz-Harmonie  – , in einem System der Anonymität, der Masse, der Institutionalisierungen, der medialen Überflutung, der Trends, der (latent restringierenden) Illusion von Freiheit durch Illusionen von freier Wahl (*siehe Fußnote unten) einen zuträglichen Lebensraum zu generieren. Ein Biotop für sein Naturell, für sein innerstes Wesen wird also von ihm selbst geschaffen und kann daher auch nur von ihm selbst gepflegt und verteidigt werden.

Dies wiederum kann nur geschehen durch eine Konsequenzeinhaltung im eigenen Konsequenzdenken und –handeln, also in der beschriebenen Lebensführung. Je nach Perspektive (Bottom-up bzw. Top-down) kann Konsequenzdenken daher als Integral bzw. Differenzial seiner selbst bezeichnet werden.

Unter Betrachtnahme eines Sozialgefüges kann die positive Wirkung dieses konsequent Konsequentseins eines Einzelnen daran festgehalten werden, dass selbiger im Allgemeinen als verlässlich und stabil wahrgenommen wird. Stabilität bietet ein Gefühl der Sicherheit und hält zusammen. Ein konsequenter Mensch vermag ohne Worte, Gestik oder Mimik, sondern allein durch seine Lebensführung eine Selbstverständlichkeit (die in ihrer Entstehung und ihrem Wachsen wechselwirkend zum Konsequenzdenken gesehen werden darf) zu kommunizieren, die die ihn umgebenden Menschen die natürliche Notwendigkeit von Entscheidungsfreiheit, Selbstbestimmung, Selbstachtung und mit ihr einhergehende Selbsttreue, sowie Würde des Einzelnen nachvollziehen lässt. In einer Welt nämlich, in der Schlagworte wie Alltagsstress, Berufsdruck, Zeitmanagement, Produktivität und dgl. vorherrschend die Weichen stellen, welche die Gleise unserer, von vorgegaukelter Entscheidungsfreiheit geprägter, Lebensbahnen ausrichten oder viel mehr weglenken oder abweichen lassen, wird das Individuum erst dann den hinreichenden und notwendigen Wert seiner absoluten Selbstbestimmung erkennen können, wenn es am System zerbricht oder wenn ein anderes Individuum ihm diesen Wert vorlebt, insbesondere durch Konsequenz.

Meist mag die, ob ihrer konsequenten Lebensführung als besonders stabil und entspannt wahrgenommene Person als Vorbild genommen werden, als Idol, dem nachgeeifert wird in Stil, Geschmack, Ausdrucksweise, usw. Oft dauert es einen (durchaus langen) Zeitraum bis ein derart von einer anderen (konsequenten) Person bezauberter Mensch erkennt, dass es nicht darum geht so zu sein wie das Vorbild, sondern darum konsequent seinen eigenen Weg zu gehen und somit selbst die Grundlage und regelmäßige Bestätigung seiner Lebenseinstellung der Selbstachtung zu bilden.

Womit der Kreis sich schließt und wir nun zum Anfang dieses Textes zurückkehren können.

Resumé und Moral von der Geschichte…

Bewusste und unter Überlegung getroffene Entscheidungen sollten so oft wie möglich in aller Konsequenz umgesetzt und eingehalten werden, entgegen aller Mühen, Anstrengungen und Gegenanzeigen.
…oder willst du die Marionette äußerer Einflüsse sein? Wie ein kleines Segelboot auf hoher See, bei Sturm und Gischt und Wellengang, das sich ein Ziel vorgenommen hat und es doch nicht und nicht erreicht, weil die Umwelt es immer wieder spielerisch davon abzubringen vermag, wärst du dann. Und kaum läge sich der Sturm, nähmst du wieder Kurs; müsstest dich wieder ausrichten, neu beginnen… bis dass der nächste Sturm aufzöge. Und würdest du nicht aufpassen, wärst du irgendwann so weit vom Kurs abgekommen, dass es unmöglich geworden wäre, das ursprüngliche Ziel zu erreichen. Also nähmst du freiwillig einen neuen Kurs, zu einem neuen Zielhafen. Nur das du diesen ursprünglich nie anfahren hattest wollen…
Und dennoch…
Sollte dies – wie bei den meisten von uns so oft – der Fall sein, dann besinne dich auf eines:

Konsequenz im Konsequenzdenken.

Sprich:  NICHT LOCKER LASSEN!
IMMER WIEDER KONSEQUENZ VOLLER MUT ANGEHEN!
…erst kleine Schritte, die größeren folgen von selbst mit der Zeit.

Stichwort: Dominoeffekt.

LGGF

(*) Wir können wählen zwischen zig Radio- und Fernsehsendern, Zeitungen, Zeitschrift, Magazinen, Zigarettensorten, Joghurtsorten, Cerealiensorten, Schokoriegeln, Müsliriegeln, Kauriegeln, Kaugummis, Gummis, Geschmacksrichtungen, Fertigmenüs, Fettgehaltsstufen, Konfektionsgrößennormen, Klamottenmarken, Schuhmarken, Automarken, Duschgelmarken, Haarshampoomarken, Bodylotionmarken, Nagellackmarken, Make-Up-Marken, Rasierklingenmarken, Deomarken, Sonnenbrillenmarken, Sonnencrememarken, Sonnenschirmmarken, Kugelschreibermarken, Füllermarken, Lichtschutzfaktorabstufungen, Supermarktketten, Elektrofachhandelsketten, Textilwarenketten, Restaurantketten, Schuhhandelsketten, Drogerieketten, Pharmaproduzenten, Haushaltsversicherungen, Erlebensversicherungen, Ablebensversicherungen, Rechtschutzversicherungen, Unfallversicherungen, Zusatzkrankenversicherungen, Bankverbindungen, Parteien, Organisationen, Mobilfunkanbietern, Internetanbietern, Energieanbietern, Reiseanbietern,… usw. (!)
Und wir tun das auch.
Tag aus, Tag ein.
Und doch merken wir nicht, dass uns dadurch eine entscheidende Freiheit abhanden kommt. Nämlich jene, nichts von alledem wählen zu müssen. Denn, sich einfach für keines der zur freien Auswahl stehenden Dinge zu entscheiden, das geht freilich nicht. Oder kaum. Denn entscheide ich mich, keinen der möglichen Energieanbieter zu wollen, werde ich weder Strom noch Gas haben. Entscheide ich mich für keinen Mobilfunkanbieter, werde ich kein Handy haben. Entscheide ich mich für keinen Internetanbieter, werde ich keinen privaten Zugang zum Web haben. Entscheide ich mich für keine Bankverbindung, werde ich kein Konto haben. Usw., usf.
Ein Großteil der zur freien Auswahl stehenden Dinge birgt also eine Freiheit in sich, die trügerisch ist. Es wird nämlich nicht bewusst gemacht, dass man letztlich mindestens eines je Kategorie wählen MUSS, wenn man in dieser ach so freien Welt der Moderne einigermaßen würdig leben will.
Vor allem aber bewirkt diese trügerische Freiheit eines: sie stiehlt. Sie stiehlt Zeit und Wille. Wir sind der Zeit und des Willens beraubt, jenes für das wir uns wirklich frei entschieden haben, jenes Wasauchimmer, das wir nach reiflicher und/oder mehrmaliger Überlegung wirklich machen wollen, konsequent umzusetzen!
Sprich: Ich kann beispielsweise jeden Abend zwischen unzähligen Programmen, verteilt auf unzählige Kanäle, wählen und vergesse dabei, dass ich mir doch eigentlich vorgenommen hatte jeden Abend eine Stunden spazieren zu gehen im Park, im Grünen, einfach weil es mir gut tut. Einfach zum Ausgleich. Frische Luft atmen. Herrlich! Ruhe und Bewegung, wunderbar! …  Huch! Da beginnt gerade meine liebste Sitcom! Yeah!!  *Platsch* auf die Couch. Nur die eine Episode schauen, dann gehts ab in den Park! *Blick auf die Uhr* TICK – TACK – TICK – TACK – TICK – … Ach was! Die halbe Stunde früher oder später losgehen, macht nun wirklich keinen Unterschied! *Raschel Raschel – Chipspackung aufgerissen* Oh… schon vorbei, schade! Ah cool, da kommen die Nachrichten, die habe ich heute sowieso noch nicht mitbekommen. Nur kurz noch… *Blick auf die Uhr* TICK – TACK – TICK – TACK – TICK – TACK – TICK -…
[TICK – TACK – TICK – TACK – TICK – … zweieinhalb Stunden und diverse Sendungen sowie Gezappe später…]
Chilliger Abend daheim. Mal wieder. Eh gemütlich. Cool. Wohlfühlfaktor. Passt!
Spazieren gehen? *Blick auf die Uhr*  TICK – TACK – TICK – TACK – TICK – … *Schulterzucken* Jaaaaa… morgen halt.
(Dies als ein harmloses Beispiel von vergleichsweise geringer gesellschaftlicher Bedeutung. Man darf selbiges nun also auf gewichtigere, z.B.  gesellschaftspolitische Themen projizieren bzw. mit vielen Millionen Menschen weltweit multiplizieren…)

Ja, ja, so fängts an…

Und langsam verblödet der Mensch und lässt sein Leben von außen bestimmen. In einem System, dass sich selbst IMMER treu bleibt und IMMER konsequent läuft und IMMER kompromisslos voranschreitet, wie ein Uhrwerk… TICK – TACK – TICK – TACK – TICK – TACK – TICK – TACK – TICK – …

Doch so klein und unbemerkt das Kompromittieren des eigenständigen Denkens und Handels beginnt, so klein kann umgekehrt auch ein erster Schritte, eine erste, bewusste Entscheidung hin zum Konsequenzdenken und zum konsequenten Handeln sein…

Oder, um ein Hollywood-Zitat zu bringen:

                                               Big things have small beginnings…
                                                               (Charakter David im Film „Prometheus“, Ridley Scott, 2012)

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